Genderspezifische Analyse

Monitoring der Wahlen in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: Ein genderfokussierter Blick auf die neu gewählten Parlamente und Spitzenposten.

Veröffentlicht am:

Am 14. März begann das Superwahljahr 2021 – in Hessen fanden Kommunalwahlen, in Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg Landtagswahlen statt. Im Rahmen des Helene Weber Kollegs haben wir einen genderfokussierten Blick auf die neu gewählten Parlamente und Spitzenposten geworfen und die Wahlergebnisse entsprechend ausgewertet.

Verglichen wurden die Daten der letzten Wahlen von 2016 mit den aktuellen Ergebnissen. Die Auswertungen zeigen, dass Frauen in der Politik nach wie vor stark unterrepräsentiert sind und die Repräsentanz sich teilweise sogar verschlechtert hat.

Der Frauenanteil im Landtag von Rheinland-Pfalz sinkt von 33,6 auf 32,3 Prozent – gewählt wurden insgesamt 32 Frauen. Von allen vertretenen Parteien im Landtag erreichen nur die Grünen paritätische Repräsentanz mit einem Anteil von fünf Frauen und fünf Männern.

Ähnlich ernüchternd sind die Ergebnisse der Landtagswahl in Baden-Württemberg: der Frauenanteil ist zwar von 26,6 auf 29,2 Prozent gestiegen, liegt damit aber noch immer unter dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 31,3 Prozent. Auch hier haben die Grünen den höchsten Anteil weiblicher Abgeordneter mit 50 Prozent und liegen deutlich vor den übrigen Parteien. Mit 45,7 Prozent konnten sie auch den höchsten Frauenanteil unter den Kandidaturen aufweisen. Dieser lag im Schnitt bei 26,7 Prozent in Baden-Württemberg – es wurden somit weitaus mehr Männer als Frauen aufgestellt.

In Hessen wurden bei der Kommunalwahl die Kreistage, Stadtverordnetenversammlungen, Gemeindevertretungen sowie Ortsbeiräte gewählt. Zudem wurden in 36 von 422 Städten neue Ober-/Bürgermeister:innen gewählt. Und auch hier ändern die Wahlen nichts, die Kommunalpolitik bleibt männerdominiert. Der Frauenanteil unter den Ober-/Bürgermeister:innen in Hessen beträgt 7,6 Prozent – d.h. nur 32 von insgesamt 415 Ratshäusern werden von einer Frau geführt. Damit liegt Hessen weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt von 9 Prozent. Ein ernüchterndes Ergebnis, obgleich es sich zur vergangenen Wahlperiode um 1,2 Prozentpunkte gebessert hat.

Das Monitoring der Wahlen in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zeigt, dass die politische Repräsentanz von Frauen und Männern und ihre Beteiligung an politischen Führungspositionen nach wie vor ungleich verteilt sind. Notwendig sind strategische Vorgehensweisen, um einen Rückschritt zu verhindern und einen effektiven Fortschritt zu gewährleisten. 

Detaillierten Auswertungen und Grafiken zu den Wahlen finden Sie hier.

Über das Helene Weber-Kolleg

"Mehr Frauen in die Parlamente!" – das ist das Ziel des Helene Weber-Kollegs (HWK). Egal ob im Bundestag, in den Landtagen, Stadt- oder Kreistagen – Frauen sind nach wie vor unterrepräsentiert. Das HWK hilft, das zu ändern. Angeboten werden unter anderem Empowermentprogramme, Mentoring, Netzwerk- und Fortbildungsformate. Das HWK wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert, Projektträgerin ist die EAF Berlin.

Die Webseite des Helene Weber-Kollegs finden Sie hier.

24.02.2022

Das Projekt "Gemeinsam für Demokratie" der EAF Berlin und der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt Kommunalpolitikerinnen und Frauenorganisationen in der Ostukraine.

24.02.2022

Diese Frage haben wir entlang des aktuellen Gleichstellungsberichts der Bundesregierung diskutiert. Die Dokumentation steht zum Download bereit.

17.02.2022

Pilot-Veranstaltungsreihe bei adesso mobile solutions – ein Workshopkonzept für Unbewusste Denkmuster und Vielfalt in der Softwareentwicklung.

16.02.2022

 "Die Kommunalpolitik ist das Basislager der Demokratie! Gerade deshalb ist es wichtig, dass auch hier genügend Frauen vertreten sind."

04.11.2021

Die empirische Untersuchung mit Handlungsempfehlungen an die Parteien ist in Zusammenarbeit mit dem Institut Allensbach entstanden.

02.11.2021

Eine gemeinsame Erklärung gegen Sexismus wurde erfolgreich unterzeichnet.

27.10.2021

Mit der digitalen Auftaktveranstaltung beginnt der zweite Durchgang des bundesweiten Mentoringprogramms für Frauen mit Migrationsbiografie.

30.09.2021
Vielfalt & Chancengleichheit

(GESCHLECHTER-)GERECHTE IT?!

Digitale Entwicklungen sind nicht immer gerecht und fair. Lisa Hanstein, Expertin für IT und Diskriminierung, stellt Möglichkeiten für inklusivere Entwicklung von IT-Produkten vor.

08.09.2021

20 Jahre bereits schafft die Tochtergesellschaft der EAF Berlin ein starkes Netzwerk mit Partner*innen für Frauen in den MINT-Bereichen.  

01.09.2021

Auf Initiative des Dachverbands der Migrantinnenorganisationen ruft die EAF gemeinsam mit Weiteren zum Schutz afghanischer Frauen und Kinder auf.

30.07.2021

Kanzlerkandidat Scholz im Gespräch mit der Berliner Erklärung.

26.07.2021

Ricarda Lang im Gespräch mit der Berliner Erklärung.

20.07.2021
28.06.2021

Um Frauen mit Migrationsbiografie in der Politik zu fördern, veranstaltet die EAF Berlin das Mentoringprogramm Vielfalt. Herzstück des Konzeptes bilden die Mentoring-Beziehungen.

25.06.2021

Die EAF Berlin stellt einen neuen Führungsansatz an der Akademie für Führungskräfte der Helmholtz-Gemeinschaft vor.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie
den Newsletter der EAF Berlin

 

Mit Absenden der Registrierung erklären Sie sich damit einverstanden, dass die von Ihnen angegebenen Daten elektronisch erfasst und gespeichert werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.