Was sind unbewusste Denkmuster?
Die Welt ist komplex und das menschliche Gehirn ist darauf ausgerichtet, in ihr möglichst reibungslos zu funktionieren. Daher laufen die meisten Denkprozesse automatisiert ab. Das ist auch gut so – es sei denn, es geht darum, Menschen einzuschätzen. Denn unbewussten Denkprozesse führen zu Schubladendenken und Vorurteilen und hindern uns daran, Menschen mit all ihren Potentialen wahrzunehmen und zu fördern.
Wie kann ich Unconscious Bias überwinden?
Unbewusste Denkmuster beeinflussen unsere Entscheidungen. Wir alle haben sie; sie sind menschlich. In unseren Workshops und interaktiven Vorträgen sensibilisieren wir die Teilnehmenden für unbewusste Denkmuster und regen dazu an, das Thema Vielfalt zu reflektieren und aktiv gegen Schubladendenken vorzugehen. Sensibilisierungsformate wie unsere Unconscious Bias Trainings stehen immer am Anfang eines Veränderungsprozesses. Um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten, sollten Sie im besten Fall der Auftakt von eine Reihe von Maßnahmen für mehr Vielfalt sein.
Welche Wirkung haben Unconscious Bias Trainings?
Unsere Unconcious Bias-Formate stärken Menschen, die sich für Veränderungen stark machen möchten und stattet sie mit methodischem Handwerkszeug und Argumenten aus. Wir gehen davon aus, dass alle Menschen – einschließlich der Trainer*innen – unbewusste Vorurteile haben. Diese Perspektive ermöglicht es, auch Skeptiker*innen von Vielfalt und Veränderung zu erreichen. Entscheidend im Umgang mit Unconscious Bias ist dabei aber die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu reflektieren und - im systemischen Sinne - bisherige Muster zu unterbrechen. Wo diese Bereitschaft nicht vorhanden ist, kann der Workshop keine Wirkung auf individueller Ebene entfalten.
Welches Trainingsformat ist das richtige für mich?
1 bis 1,5 Stunden
Ein interaktiver Vortrag kann als Teaser für das Thema fungieren und als Möglichkeit, viele Menschen für das Thema zu interessieren. Durch die interaktive Herangehensweise sind die Teilnehmenden auch im Rahmen des Vortrags aufgefordert, aktiv über ihre eigene Rolle nachzudenken und ihre Erkenntnisse in den Arbeitsalltag zu übertragen. So kann beispielsweise ein „Thesenbarometer“ zu Beginn die Teilnehmenden auffordern, sich zu verschiedenen Aussagen zu positionieren. Dadurch werden sie schon zu Anfang mit einbezogen und es entsteht eine Diskussion zu verschiedenen Thesen rund um unbewusste Denkmuster. Auch während des Vortrags haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich bei eigenen Denkfehlern zu ertappen.
Die Wirkung eines Workshops kann er jedoch nicht erreichen, da die Übungen zur Selbstreflexion, der Austausch in der Gruppe und die Konkretisierung im Transfer nicht erfolgen können.
3 bis max. 4 Stunden
In einem Kurzworkshop wird neben dem vertieften Informationsinput der eigentlich notwendige Raum für persönliche Reflexion, Diskussion im Plenum und Arbeit in Kleingruppen eröffnet. Die Teilnehmenden gehen in den Austausch zum Transfer in ihren Arbeitskontext. Das Bewusstsein für Vielfalt wird geschärft und es werden konkrete Ansätze für die eigene Praxis entwickelt und diskutiert.
6 bis max. 7 Stunden
In einem Tagesworkshop werden inhaltliche Themen vertieft und noch konkreter in die Organisation eingebettet. Es gibt mehr Raum für selbstreflexive Übungen, Fallstudien und die Entwicklung von Tools für den eigenen Arbeitskontext. Hier können z.B. Stereotype und Vorurteile im eigenen Unternehmen identifiziert und Lösungsansätze zusammengetragen werden. Es wird herausgearbeitet, wie die Teilnehmenden das Thema als Multiplikator*innen in der Organisation vorantreiben und an welchen Stellen Strukturen und Prozesse zu objektiveren Entscheidungen beitragen können. Zusätzlich kann auch das Konzept des Inclusive Leadership eingeführt werden.
Ein sehr guter und nachhaltiger Ansatz ist die Durchführung von zwei Kurzworkshops, die mit einem Zeitraum von ca. vier Wochen aufeinander folgen. Die Teilnehmenden werden im ersten Workshop sensibilisiert und informiert und gehen mit dieser Grundlage und einer konkreten Arbeitsaufgabe in ihre Praxis. Der Folgeworkshop bietet ihnen dann darauf aufbauend die Möglichkeit, ihre Erfahrungen in der Umsetzung einzubringen und offene Fragen zu diskutieren.
Trainings für Nachwuchskräfte, Parteien und die öffentliche Verwaltung
Parteien und politische Räume sind nicht diskriminierungsfrei. Stereotype und Vorurteile prägen die Parteiarbeit und haben Einfluss darauf, wem wir zuhören, wen wir als Kandiat*in aufstellen und wen wir an den Informationsständen ansprechen. Studien zeigen: Vorurteile haben Einfluß auf die Entscheidungen der Wähler*innen. Aber auch wenn innerhalb der eigenen Parteistrukturen Entscheidungen getroffen werden, wirken kognitive Abkürzungen. Um zukunftsfähig zu sein, müssen Parteien nicht nur um neue Mitglieder werben, sondern auch die bestehenden Engagierten auf individueller Ebene bestärken und ihnen Räume der (Selbst-)Reflexion ermöglichen. Mit unseren Trainings und Workshops zu unbewussten Denkmustern im politischen Kontext können Parteimitglieder für eigene Denkmuster sensibilisiert werden und gemeinsam erarbeiten, wie sich die Parteistrukturen ändern müssten, um Räume diskriminierungsfreier und gerechter zu gestalten.
Das Angebot richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche in Parteien auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.
Unbewusste Denkverzerrungen reduzieren Vielfalt in Organisationen, denn sie beeinflussen indirekt, wer eingestellt wird, wer Förderung erhält und wer den nächsten Karriereschritt macht, aber auch welche Perspektiven in der Organisation einbezogen, welche Angebote entwickelt und welche Kund*innengruppen angesprochen werden. Auszubildende und duale Studierende begegnen oft dem Vorurteil, mehr Fehler zu machen als erfahrene Mitarbeiter*innen. Solche Vorurteile können dazu führen, dass Auszubildende nicht ernst genommen werden oder weniger Chancen erhalten, sich zu beweisen. Um langfristig und effektiv Strukturen zu verändern, ist es wichtig, alle Mitarbeitenden in den Blick zu nehmen. Auszubildende und duale Studierende können durch eigens konzipierte Trainings und Workshops bereits zu Beginn ihrer Karriere als Multiplikator*innen für Vielfalt in der Organisation ausgebildet werden, sich unbewusste Denkmuster bewusst machen und strukturelle Veränderungen sicherstellen. Die Trainings mit den Auszubildenden zeigen, dass es sich lohnt, das Gefühl zu verstärken, dass bei den bestehenden und/oder bevorstehenden Prozessen von den Auszubildenden bis hin zu den Führungskräften alle am gleichen Strang ziehen und Diversity als eine Gesamtaufgabe empfunden wird.
Das Angebot richtet sich an Auszubildende und duale Studierende der Betriebe.
Die Auseinandersetzung mit unbewussten Denkmustern in der öffentlichen Verwaltung ist essentiell. weil es hilft, die Qualität der Entscheidungen und Maßnahmen zu verbessern. In der öffentlichen Verwaltung können unbewusste Denkmuster dazu führen, dass bestimmte Gruppen von Menschen diskriminiert werden, z.B. bei der Bewerbung für eine Stelle oder der Vergabe von Fördermitteln. Auch in Hinblick auf Beurteilungen können unbewusste Denkmuster die Qualität der Entscheidungen bei der Leistungsbeurteilung beeinträchtigen. Durch die Auseinandersetzung mit unbewussten Denkmustern können Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung ihre eigenen Vorurteile erkennen und reflektieren. Je nach Bedarf können Beurteilungen, Personalgewinnung und Personalentwicklung als Schwerpunkte des Trainings vereinbart werden. Die Auseinandersetzung mit unbewussten Denkmustern kann langfristig auch dazu beitragen, die Vielfalt in der öffentlichen Verwaltung zu fördern. Indem man sich bewusst wird, wie unbewusste Denkmuster unser Verhalten beeinflussen, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung die Bedürfnisse und Perspektiven verschiedener Gruppen besser verstehen und darauf eingehen. Dadurch wird die Verwaltung für mehr Menschen zugänglich.
Das Angebot richtet sich an Mitarbeitende und Führungskräfte in Stadtverwaltungen, Landes- und Bundesministerien.