Dieser Newsletter steht ganz im Zeichen des Besuchs von drei Partnerinnen des Projekts "Gemeinsam für Demokratie" Ende Juli in Berlin.
Aus Dnipro, Lviv und Odessa waren die Genderexpertinnen und Aktivistinnen tausende von Kilometern angereist, um über den Krieg in der Ukraine zu informieren und aufzuklären, Kontakte zu knüpfen und um Unterstützung zu werben. Die EAF Berlin und die Konrad-Adenauer-Stiftung führen das Projekt für kommunalpolitisch aktive Frauen bereits seit Herbst 2021 durch. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs erfuhr das Projekt eine dramatische Neuausrichtung.
Unmittelbare Schilderungen des Kriegsalltags und der -verbrechen
Im Mittelpunkt der Delegationsreise stand eine öffentliche Tagung in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Gesprächsrunde bot die seltene Möglichkeit, unmittelbar die Stimmen von Frauen aus der Ukraine und ihre Schilderungen des Kriegsalltags und der Kriegsverbrechen zu hören sowie ihre Entschlossenheit zu spüren, sich für einen Sieg der Ukraine auf allen Ebenen einzusetzen. Deutlich wurde auch ihr Wille, beim Wiederaufbau und bei der demokratischen Gestaltung einer Nachkriegs-Ukraine Frauen eine tragende politische und gesellschaftliche Rolle zu sichern. Den Bericht zur Tagung, die in Kooperation mit dem Global Public Policy Institute durchgeführt wurde, finden Sie hier.
Projektpartnerin Liliya Kislitsyna, Vorsitzende der ostukrainischen Frauenorganisation Smarta, war als eine von fünf Vertreterinnen der ukrainischen Zivilgesellschaft zur der internationalen Wiederaufbaukonferenz im schweizerischen Lugano eingeladen. Ein Interview zu ihren Eindrücken und ihrer Einschätzung lesen Sie hier.
Vielfältiges Besuchsprogramm
Das Besuchsprogramm der Ukrainerinnen umfasste u.a. Gesprächsrunden mit Vertreter*innen des deutschen Bündnisses zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 "Frauen, Frieden, Sicherheit", mit Vitsche, einer in Berlin ansässigen Organisation junger Ukrainer*innen in Deutschland, mit Gender- und Diversity-Expertinnen der Berliner Polizei sowie mit Journalist*innen. Da die Vernetzung und Stärkung von kommunalpolitisch engagierten Frauen in der (Ost)Ukraine weiterhin einen Schwerpunkt des Projekts bildet, fand zudem ein Erfahrungsaustausch mit der Sprecherin des Helene-Weber-Netzwerks, Katja Glybowskaja, statt.
Das Helene-Weber-Netzwerk spielte auch bei dem Besuch im Künstler*innenhaus "Schloss Plüschow" in Mecklenburg-Vorpommern eine Rolle. Das Haus, das Künstler*innen aus aller Welt Stipendien bietet, darunter aktuell auch einer Malerin aus der Ukraine, wird von Miro Zahra, eine der 15 Preisträgerinnen des Jahres 2020, geleitet. Bis zum 21. August ist dort die Ausstellung "Push and Pull" zu sehen. Zusammen mit KAS-Stipendiatin Yuliia Siedaia stattete das Projektteam der EAF Berlin Schloss Plüschow und der absolut sehenswerten Ausstellung einen Besuch ab.
Wir wünschen eine anregende Lektüre und freuen uns, wenn Sie den Newsletter weiterempfehlen. Bei Fragen und Anregungen kommen Sie bitte auf uns zu.
Dr. Helga Lukoschat
EAF-Vorstandsvorsitzende