"Künstliche Intelligenz birgt Risiken – keine Frage. Richtig entwickelt und eingesetzt bietet sie jedoch enorme Potenziale auch und gerade für mehr Chancengerechtigkeit und Vielfalt. Das Projekt KITE, mit seiner KI-gestützten Spieleanwendung für Gründerinnen, demonstriert eindrucksvoll die Wirkmacht interdisziplinärer Perspektiven in der Entwicklung", so Lisa Hanstein.
Über das Projekt
Unbewusste Denkmuster und Diskriminierungserfahrungen hindern viele Frauen am Weg in die eigene Selbständigkeit oder erschweren den (Berufs-) Alltag von Gründerinnen. Das Projekt KITE - Thinktank female Entrepreneurship der Förderlinie "KI für Gemeinwohl" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend möchte das ändern. Es hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz eine spielerische Anwendung zu implementieren, die Erfahrungen der Gründerinnen sichtbar macht und sie so in ihrem Gründungsvorhaben unterstützt.
Von 2020 bis 2021 wurden in einer ersten Projektphase die Pilotanwendung KITE I konzipiert. Die EAF Berlin brachte im Entstehungsprozesse eine Expertise zum Innovationspotenzial von KI im Bereich Chancengerechtigkeit und Vielfalt ein.
Im aktuellen Folgeprojekt KITE II implementieren Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen unter der Leitung von Prof. Dr. Nicola Marsden, Sozioinformatikerin der Hochschule Heilbronn, auf Basis der Pilotanwendung ein KI-basiertes Spiel für mobile Endgeräte.
Die Hochschule Heilbronn zu dem Projekt: „In dem Vorhaben wird eine KI-gestützte Anwendung entwickelt, die Gründerinnen dabei unterstützt, Resilienz im Umgang mit diskriminierenden Erfahrungen aufzubauen. In einer Visual Novel, einer Geschichte, in der die Nutzer*innen selbst mitwirken, werden schwierige Gesprächssituationen in der Gründungsphase generiert und können interaktiv hin zu mehr Fairness gestaltet werden. So entstehen virtuelle Rollenspiele, in denen die Nutzer*innen verschiedene Strategien verfolgen und neues Verhalten ausprobieren können. Dadurch wird das Spiel zum Werkzeug zur Bewältigung realer Herausforderungen.“
Der Beirat, dessen Teil Lisa Hanstein ist, begleitet das Projekt mit Perspektiven aus den Bereichen Gründerinnenförderung, Gleichstellung und Kommunikation.
Weitere Informationen zu KITE.
Mehr über Lisa Hanstein
Lisa Hanstein ist Senior Expert an der Schnittstelle von Vielfalt und Chancengerechtigkeit in der digitalen (Arbeits-) Welt. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf dem Bereich „Bits & Bias“. Hier entwickelt sie Angebote und begleitet Organisationen zu den Themen Vielfalt in der IT-Branche, unbewusste Denkmuster in der (agilen) Teamarbeit und Führung, geschlechtergerechte Entwicklung und Einsatz von digitalen Angeboten sowie Anwendungspotenziale von IT für mehr Vielfalt.