Die EAF Berlin führte im Herbst 2022 eine von den Städten Arnsberg, Detmold, Gütersloh, Lippstadt und Minden in Auftrag gegebene Studie durch und zeigt die Hürden für kommunalpolitisches Engagement von Frauen auf. Gefördert wurde die Umfrage durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Im Rahmen der online durchgeführten Befragung wurden alle aktuell tätigen Ratsmitglieder, ehemalige Mitglieder aus der letzten Wahlperiode sowie sachkundige Bürgerinnen und Bürger angeschrieben und gebeten, zu ihren Motiven, Erfahrungen, Einschätzungen und vor allem zu ihren Anregungen und Empfehlungen anonym Auskunft zu geben.
Die Befragung gibt eine Fülle von Hinweisen, wie sich die Situation verbessern ließe. Für die bessere Vereinbarkeit mit Familie und Beruf etwa fordert eine große Mehrheit, mehr digitale Formate zu ermöglichen. Denn der hohe zeitliche Aufwand wird als eines der größten Probleme angesehen. Alles, was dazu dienen kann, den Zeitaufwand zu reduzieren, wird daher mit hohen Zustimmungswerten belegt. Aber auch praktische Maßnahmen, wie die Übernahme von Betreuungskosten oder Barrierefreiheit für Kinderwägen und Rollstühle, werden befürwortet.
Die Befragung liefert einen „Instrumentenkasten“ aus dem sich Politik und Verwaltung bedienen können, um aktiv zu werden. Gefragt sind hier in erster Linie die Parteien, aber auch Akteure wie Volkshochschulen und andere Bildungseinrichtungen und natürlich die Verwaltungsspitzen selbst. Das Gros der Maßnahmen wird von den befragten Politiker*innen mit großer Mehrheit befürwortet, so dass auch der politische Wille zur Umsetzung gegeben sein müsste.