Jetzt erst recht! Erfolgsstrategien und Barrieren für Frauen in der Kommunalpolitik

Auf dem digitalen Fachforum am 11. Februar 2025 von 19:30 bis 21:00 Uhr stellen die Studienautorinnen Kathrin Mahler Walther und Anna Sive Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Studie „Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen“ vor.

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Logo der Sachsen Studie mit den beiden Autorinnen Anna Sive und Kathrin Mahler Walther

Bundesweit liegt der Anteil von Frauen in den kommunalen Vertretungen bei nur 30 Prozent. Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen sich erhebliche Unterschiede: Sachsen ist mit lediglich 22 Prozent Schlusslicht im bundesdeutschen Vergleich. Eine neue Studie der EAF Berlin im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung beleuchtet jetzt erstmals die Ursachen und gibt weitreichende Handlungsempfehlungen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen ein differenziertes Bild der aktuellen Situation in Sachsen: Zum einen gibt es eine starke Zivilgesellschaft mit vielen motivierten und engagierten Frauen, es ist also großes Potenzial für die Stärkung der Repräsentanz von Frauen vorhanden. Die gestiegene Anzahl von Kandidatinnen für die Kommunalwahl 2024 unterstreicht dies. Zum anderen stellt das zunehmend polarisierte politische und gesellschaftliche Klima und damit einhergehende Anfeindungen und Bedrohungen eine wachsende Barriere für kommunalpolitisches Engagement von Frauen und marginalisierten Personengruppen dar. Die herausfordernde politische Situation hält Frauen teilweise davon ab, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Sie führt aber zugleich auch zu einer Verstärkung des demokratischen Engagements, zu einem „Jetzt erst recht!“.

Der Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen ist mit der Kommunalwahl 2024 leicht angestiegen auf 22 Prozent – von vorher 20 Prozent. Dies fällt besonders stark in jenen Regionen ins Gewicht, in denen viele Programme und Veranstaltungen zur Stärkung und Motivation von Frauen stattfanden. In Landkreisen mit dahingehend hoher Aktivität konnten die Frauenanteile um bis zu 8 Prozentpunkte – wie im Kreistag Meißen – gesteigert werden. Es lohnt sich demnach nicht nur, in entsprechende Maßnahmen zur Ansprache von Frauen zu investieren, es ist vielmehr eine Notwendigkeit.

Die Ursachen für die geringe und in manchen Regionen sogar rückläufige Repräsentanz von Frauen liegen neben dem sich zuspitzenden politischen und gesellschaftlichen Klima auch in den strukturellen Rahmenbedingungen für kommunalpolitisches Engagement. Dazu zählen gesellschaftlich verankerte Rollenbilder, die zu Herausforderungen in der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und zur Ausgrenzung von Frauen in der Politik führen.

Auf der Grundlage der Studienergebnisse entwickelte die EAF Berlin Handlungsempfehlungen. Diese verstehen sich als miteinander verflochtene Aspekte einer Gesamtstrategie, welche die Vielfalt von Frauen mit ihren jeweiligen Hemmnissen in den Blick nimmt. Sie richten sich an eine Bandbreite von Adressat*innen in den Kommunen sowie auf Landes- und Bundesebene, dazu zählen die kommunalen Spitzenverbände ebenso wie zivilgesellschaftliche Akteur*innen und Parteien.

Im Rahmen des Fachforums werden die Studienergebnisse und Handlungsempfehlungen vorgestellt und diskutiert.

Anmeldung und Teilnahme:

Die Veranstaltung wird mit der Online-Plattform Zoom durchgeführt.

Bitte melden Sie sich bis einschließlich 9. Februar 2025 über das nachfolgende Formular an: https://eveeno.com/fachforum_jetzterstrecht

Sie erhalten die Zugangsdaten am Tag vor der Veranstaltung per Email.

Die Autorinnen:

 

Kathrin Mahler Walther ist Vorsitzende der EAF Berlin. Seit 1996 engagiert sich die EAF Berlin als unabhängige und gemeinnützige Organisation für Vielfalt und Chancengleichheit in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Ein Schwerpunkt der Arbeit der EAF Berlin liegt u.a. in der Förderung der Repräsentation von Frauen in der (Kommunal-)Politik.

Anna Sive ist Senior Expert in der EAF Berlin mit einem Schwerpunkt auf Forschung und Organisationsentwicklung. Ihr Fokus liegt u.a. auf der Konzeption und Umsetzung von Studien und Befragungen zu Vielfalt und Chancengleichheit.

Hier gehts zur Studie: Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen

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