Hürden für Frauen in der Politik nach wie vor groß

Die empirische Untersuchung mit Handlungsempfehlungen an die Parteien ist in Zusammenarbeit mit dem Institut Allensbach entstanden.

Veröffentlicht am:

" "

Die empirische Untersuchung mit Handlungsempfehlungen an die Parteien ist in Zusammenarbeit mit dem Institut Allensbach entstanden.

Noch nie gab es ein Parlament in Deutschland, dass auch nur annähernd paritätisch mit Frauen und Männern besetzt war: Der Anteil der Frauen im 20. Bundestag ist zwar um drei Prozentpunkte auf 34.7 Prozent gestiegen, bleibt aber hinter dem bisherigen Höchststand von 37.1 Prozent von 2013 zurück. Und auch in den Parteien gibt es weiterhin deutlich mehr männliche als weibliche Mitglieder.

Was sind die Ursachen und wie ließe sich die Situation verändern?

Antworten gibt eine repräsentative Befragung von mehr als 800 Politiker*innen aus Bund, Ländern und Kommunen der sechs im Bundestag vertretenen Parteien. Sie hat empirisch erfasst, mit welchen Hürden Frauen, die sich parteipolitisch engagieren, konfrontiert werden.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • 65 Prozent der Politikerinnen sind der Meinung, dass an sie andere Erwartungen gestellt werden als an Politiker, z. B. in Bezug auf ihr Verhalten, ihre Leistung oder ihr Aussehen.
  • 66 Prozent der Frauen gehen davon aus, dass die Art der politischen Diskussion Frauen abschreckt; knapp die Hälfte der befragten Politikerinnen gibt an, dass ihre Wortmeldungen und Äußerungen weniger ernst genommen werden.
  • Auch sexuelle Belästigung im Sinne unerwünschter und unangemessener Bemerkungen, Blicke oder Berührungen kommt vor: 40 Prozent aller befragten Politikerinnen und 60 Prozent aller unter 45 Jahre wurden laut unserer Studie schon im Rahmen ihrer politischen Tätigkeit sexuell belästigt.
  • Es gibt eine Diskrepanz in der Wahrnehmung der Fragen von Chancengleichheit zwischen weiblichen und männlichen Politiker*innen. Frauen sehen diese in der Tendenz als größeres Problem. Männer sind häufiger der Ansicht, dass Frauen und Männer bereits gleiche Chancen hätten.

Weitere Schwerpunkte umfassen

  • Positive und negative Erfahrungen
  • Netzwerkkultur
  • Angriffe in den sozialen Medien
  • Parteienklima: Gerüchte und Diskreditierung
  • Stand der Chancengleichheit
  • Praktische Handlungsempfehlungen an die Parteien

Die Befragung wurde durch qualitative Interviews ergänzt und ist auf dieser umfassenden empirischen Grundlage die erste Studie ihrer Art in Deutschland.

Sie wurde von der EAF Berlin konzipiert und durchgeführt; für die quantitative Befragung kooperierte die EAF Berlin mit dem Institut für Demoskopie Allensbach. Die Studie wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Hier finden Sie die Studie zum Download.

25.06.2021

Die EAF Berlin stellt einen neuen Führungsansatz an der Akademie für Führungskräfte der Helmholtz-Gemeinschaft vor.

07.06.2021

Die EAF-Geschäftsführerin belegt Platz 1 der PROUT-in-SMEs-Liste.

02.06.2021

EAF-Expertin Lisa Hanstein über Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz.

26.05.2021

Digitale Konferenz zum Thema Flexibilisierung von Arbeit in Produktion und Fertigung. Die EAF Berlin und die Volkswagen AG zeigen, was möglich ist.

10.05.2021

Am 3. Mai 2021 haben mehr als 200 Personen an dem von der EAF Berlin und dem Verein erfolgsfaktor Frau organisierten Online-Kongress teilgenommen.

15.04.2021

Hanna Völkle und Lisa Hanstein arbeiten zu gesellschaftlichen Fragen der Digitalisierung und wurden als Expertinnen in die Liste aufgenommen.

07.04.2021

EAF-Expertise zum Potenzial von Künstlicher Intelligenz für mehr Fairness und Gleichstellung im Bereich weibliche Unternehmensgründung.

24.03.2021

Die EAF Berlin schließt sich der Resolution zur Einsetzung einer Enquete-Kommission im Abgeordnetenhaus zu strukturellem Rassismus im Land Berlin an.

22.03.2021

EAF Berlin bietet Erfahrungsaustausch mit unterschiedlichen Firmenpartnern zur Antirassismusarbeit.

21.03.2021

Das vom Co:Lab initiierte Projekt „KoKI – KI in Kommunen“ hat eine Publikation zu den Chancen der Digitalisierung für Kommunen veröffentlicht.

15.03.2021

Monitoring der Wahlen in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: Ein genderfokussierter Blick auf die neu gewählten Parlamente und Spitzenposten.

24.02.2021

EAF-Expert Anna Stahl-Czechowska ist Botschafterin der Gesetzesnovelle.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie
den Newsletter der EAF Berlin

 

Mit Absenden der Registrierung erklären Sie sich damit einverstanden, dass die von Ihnen angegebenen Daten elektronisch erfasst und gespeichert werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.