Das Chemiestudium ist heute für Frauen hochattraktiv: 47 Prozent der Absolventen und 38 Prozent der Promovierenden sind weiblich. Vielen von ihnen glückt der erfolgreiche Einstieg in ein Unternehmen der chemischen Industrie, vorwiegend in den Forschung- und Entwicklungsabteilungen. Doch in den Management- und Führungspositionen der Chemieindustrie sind Frauen nach wie stark unterrepräsentiert.
Welche Faktoren sind für diese leaky pipeline verantwortlich? Wie kann der Verlust an Potenzialen behoben und mögliche Karrierehemmnisse abgebaut werden?
Unter diesen Fragestellungen führte die EAF Berlin in Kooperation mit der damaligen Bayer MaterialScience AG, der BP Europa SE und der Henkel AG & Co KGaA eine Untersuchung zu Berufs- und Aufstiegswegen von Frauen in den genannten Unternehmen durch. Befragt wurden Forscher*innen, Führungskräfte und Personalverantwortliche.
Aus den Ergebnissen wurden unternehmensspezifische Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, wie u.a. Pilotprojekte zur Arbeitszeitflexibilisierung oder Mentoring- und Networking-Programme.
Darüber hinaus wurden zentrale Handlungsempfehlungen in einer Publikation veröffentlicht. Sie gibt Antworten darauf, wie Unternehmen Frauen in Führungspositionen nachhaltig fördern und langfristig eine Unternehmenskultur entwickeln können, in der die Potenziale von Frauen und Männern gleichermaßen geschätzt und genutzt werden.
Das Projekt wurde vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.