Frauen haben in der Kommunalpolitik einen gewissen Seltenheitswert. Sind sie für die „Dinge des Lebens“ zwar gleichermaßen qualifiziert wie Männer, so sind sie in der Kommunalpolitik jedoch deutlich unterrepräsentiert: Durchschnittlich ein Viertel der kommunalen Parlamentssitze werden aktuell von Frauen besetzt; gerade in kleineren Kommunen gibt es immer noch "frauenfreie Räte". An den Spitzen von Landkreisen, Städten und Gemeinden finden sich etwa 10 Prozent Landrätinnen und 5 Prozent (Ober-)Bürgermeisterinnen. Zudem stagnieren die Frauenanteile in der Kommunalpolitik seit den 90er Jahren.
Wer sind sie, diese Frauen in Deutschlands Stadt-, Gemeinde- und Kreisräten, in den Chefsesseln von Rathäusern und Landratsämtern? Welche Einstiegs- und Aufstiegswege sind sie gegangen? Welche Erfahrungen machen die ehrenamtlich engagierten, welche die hauptamtlich tätigen Kommunalpolitikerinnen? Warum sind es immer noch so wenige Frauen in der Kommunalpolitik. Und vor allem: Was muss passieren, damit es mehr werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der quantitativ und qualitativ angelegten Studie von Uta Kletzing und Dr. Helga Lukoschat.
„Engagiert vor Ort – Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen“ ist die bisher umfangreichste Untersuchung über Deutschlands Kommunalpolitikerinnen. Sie liefert zum einen aktuelle empirische Daten zum soziodemographischen Hintergrund und zu Ein- und Aufstiegswegen von Kommunalpolitikerinnen. Auf dieser Grundlage haben die Autorinnen zum anderen Handlungsempfehlungen für Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen und kommunale Akteur*innen abgeleitet, die die Debatte neu beleben und aufzeigen sollen, wie der Frauenanteil in der Kommunalpolitik nachhaltig erhöht werden kann.
Weitere Informationen:
Die Studie als Kurzfassung steht hier zum Download bereit und als Langfassung sowie als kostenlose Broschüre auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.